Technologie & Rechte

Der Wahlkampf in Kroatien war geprägt von Hassreden

Kandidaten, Bürokraten und in die Medien überboten sich gegenseitig mit diskriminierenden Aussagen während des jüngsten Wahlkampfs für die Parlamentswahlen in Kroatien.

by Danela Žagar
Image: EPP - Flickr/CC content

Die offizielle Kampagne dauerte nicht länger als zwei Wochen, aber inoffiziell dauerte sie weit länger, seit Anfang Oktober sich alle politischen Fraktionen intensiv selbst beworben und die Konfrontation mit politischen Rivalen intensiviert.

Auch wenn sich die Zeitungen dieses Mal zurückhielten, die live im Fernsehen geäußerten diskriminierenden Statements zu wiederholen, ist es doch interessant, dass die Medien insgesamt solche Sendungen unterstützen.

Während des Wahlkampfs passiert es leicht, dass politische Brandreden die Grenze des Akzeptierbaren überschreiten und in den Bereich der Hassreden abrutschen.

Was ist in den Nachrichten?

Mit dem Ziel sich ein fundiertes Bild über die Art des Diskurses während des Wahlkampfes zu machen, haben GONG und das Haus der Menschenrechte während der Kampagne die Medien beobachtet. Sie identifizieren Wahlkandidaten und andere Akteure sowie Medien, die unfaire, diskriminierende und stereotypische Aussagen treffen.

Die Studie bezog sich auf sechs Tageszeitungen, drei Nachrichtensendungen im Fernsehen, drei Talk Shows, eine Radio Show und acht Internet Nachrichtenseiten. Diese Medien wurden vom 1. bis zum 13. Oktober beobachtet, also während der finalen Phase der informellen Wahlkampagne, der offiziellen Kampagne einschließlich der unmittelbaren Reaktionen auf die Wahlen.

Tägliche Dosis Diskriminierung

Inhalte aller Medien, die Teil des Monitorings waren, wurden ausgewertet, dabei wurde besonders auf stark wertende sogenannte Weltanschauungsthemen geachtet, die im öffentlichen Diskurs Kroatiens eine wichtige Rolle spielen.

Fünf dieser Themen wurden für die Untersuchung ausgewählt:

  • Flucht und Migrationskrise in Europa
  • Gender und politische Beteiligung
  • LGBTIQX Individuen und ihre Rechte
  • Identität und die Rechte nationaler Minderheiten in Kroatien
  • Historischer Revisionismus und die Rehabilitierung des Ustascha Regimes

Mit diesen Kriterien wurden bei der Suche nach Stereotypen und diskriminierender Sprache in den Aussagen der politischen Akteure und der Berichterstattung der Medien die folgende Anzahl veröffentlichten Materials gefunden:

  • 372 Artikel aus Tageszeitungen
  • 61 Artikel aus Wochenzeitungen
  • 292 Artikel auf Internet Nachrichtenseiten
  • 1 Radiosendung
  • 7 Episoden von Fernseh-Talkshows

Unterm Strich kommt heraus, dass Aussagen mit diskriminierendem Inhalt und Stereotypen unterschiedlicher Intensität beinahe täglich erscheinen. In vielen Fällen waren Kandidaten oder andere Interviewte verantwortlich für diese Art öffentlicher Äußerungen, insbesondere bei Live TV Sendungen in elektronischen Medien.

Aber in anderen Fällen haben Journalisten und Redakteure es versäumt, den Inhalt zu beeinflussen oder haben durch ihre Reaktion bzw. ihr Nichtreagieren die Worte heimlich legitimiert.

Mehr Details gibt es hier

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